Interview


mit Medi Kalinka Becker

Medi ist Körperarbeiterin und Trainerin für Schöpferbewusstsein

Webseite: https://www.kahuna-training.ch/


"Ich als Frau würde mich beschreiben als weibliches Wesen, welches mit der vollen Kraft aus den Tiefen der Dunkelheit, wie ein Orkan, durch die unerlösten weiblichen kollektiven Felder fegt."

Welche unangenehmen Gefühle sind oder waren mit deiner Weiblichkeit verbunden, und welche Erlebnisse hatten zu diesen Gefühlen geführt?


Medi: Wenn ich mich an meine Jugend zurückerinnere, waren meine unangenehmen Gefühle zur Weiblichkeit im Gesamtpaket meine gefühlte Unverbundenheit zur Weiblichkeit. Mein Vater wollte einen Jungen und daher habe ich unbewusst versucht dem zu entsprechen. Meine Mutter hat mich und meine Schwester alleine erzogen und musste dadurch auch den männlichen Part übernehmen und ich konnte sie wenig in ihrer weiblichen Seite sehen. Das führte doppelt dazu, dass ich mich in meiner frühen Entwicklung auf meine männlichen Qualitäten fokussierte.


Welche positiven Gefühle verknüpfst du mit deiner Weiblichkeit?


Medi: Vor allem die mich durchströmenden Naturgewalten, nehme ich positiv als weibliche Ur-Kräfte wahr. Da gibt es das Feuer der Leidenschaft von dem ich mich mitreißen lasse und welches sich wandeln kann in eine zerstörerische WutKraft, die alles hinwegfegt was mir nicht guttut und mich unaufhaltsam fühlen lässt. Dann die luftigen Bewegungen, die mich so sanft und zärtlich werden lassen und ich von meiner eigenen Schönheit so berührt bin, dass ich weine. Dem Fluss der Emotionen, durch die ich schwimme, kraule, jaule und mich befreie. Die mich lebendig fühlen lassen, mir Energiequalitäten schenken und immer wieder Hingabe lehren. Und die erdige Mitte, in der ich in all den Stürmen des Lebens in mir ruhe und vertrauen kann, dass alles gut ist, so wie es ist und sich im ewigen Wandel befindet.


Wie nimmst du die Beziehung zu deinem Körper wahr, und wie hat sich diese Beziehung im Laufe der Zeit entwickelt?


Medi: Früher hatte mein Körper nur auf meinen Kopf zu hören und gefälligst zu funktionieren. Zum Glück habe ich früh Kinder bekommen und während der Schwangerschaft, hat das komplett umgeschaltet auf: Mein Körper weiss was er tut, ich gebe mich ihm hin. Somit hatte ich eine Freude an leichten Geburten. Dennoch brauchte es Jahre intensiver Selbstzuwendung und Arbeit über die Körperintelligenz, meinen Hass gegenüber mir selbst und meinen Körper zu beenden. Heute liebe ich jede Zelle an mir, verneige mich vor meinem Weg und bin dankbar für dieses grossartige Gefährt meiner Seele, welches mir wunderbare schöne und schreckliche Erfahrungen hier ermöglicht.


Auf welche Weise bringst du weibliche Aspekte in deine berufliche Tätigkeit ein?


Medi: Ich gehe in die Leere und lasse dann die Visionen & Ideen für Projekte aus der Anbindung an meine Seele zu mir kommen. Folge dann dem Fluss der Energien und arbeite grösstmöglichst aus der Freude heraus. Zusätzlich nutze ich meine sexuelle Kraft für schöpferische Tätigkeiten. Meine Erfahrung ist, dass wir eine Balance zwischen dem männlichen und weiblichen Prinzip in uns brauchen. Daher nimmt mein eigener persönlicher Entwicklungs-, Heil- & Entfaltungs-Prozess in einem strukturierten Arbeitsablauf gleich-wertig viel Raum & Zeit ein.


Wie siehst Du Dich selbst als Frau in Bezug auf Deine Weiblichkeit?


Medi: Ich als Frau würde mich beschreiben als weibliches Wesen, welches mit der vollen Kraft aus den Tiefen der Dunkelheit, wie ein Orkan, durch die unerlösten weiblichen kollektiven Felder fegt. Alles aufwühlt, durchheult und wieder ans Licht & die Liebe anbindet. Ein Wandelwesen mit vielen Gesichtern, welches den Tanz mit dem Universum wagt und mit den Göttern lacht. Und humorvoll jeder Seele, die sich selbst ermächtigen will, zeigen kann, wie man aus der grössten Scheisse aufersteht und das Leben lebt, welches im Herz erfüllt und glücklich macht.