Interview


mit Eva Fischer

Eva ver-führt Frauen in ihre feminine Empfänglichkeit, um sich selbst und ihren Mann als Geschenk zu fühlen. Oder anders gesagt: She serves as a muse to reflect, inspire and enhance femininity in women and masculinity in men.


Website:https://www.the-art-of-receiving.com



"Ich liebe und lebe meine feminine Natur. Ich bin tief im Frieden mit dem Maskulinen, was mir ermöglicht, tief im Frieden mit mir selbst zu sein."

Welche unangenehmen Gefühle sind oder waren mit deiner Weiblichkeit verbunden, und welche Erlebnisse hatten zu diesen Gefühlen geführt?


Eva: Die unangenehmsten Gefühle hatte ich in den Jahrzehnten, in denen ich meine Femininität wenig zugelassen und mein Leben hauptsächlich aus maskuliner Energie „gerockt" habe. Ich bin dem Narrativ aufgesessen, dass wir Frauen stark, unabhängig und erfolgreich sein müssen, um glücklich zu sein - und die Zeit in meinem Leben, in dem ich diesem Ziel am meisten hinterhergejagt bin, war die anstrengendste und am wenigsten lustvollste meines Frauseins. Die unangenehmen Gefühle waren also weniger mit dem Ausleben meiner Weiblichkeit verbunden, als mit dem Unterdrücken meiner femininen Bedürfnisse.


Welche positiven Gefühle verknüpfst du mit deiner Weiblichkeit?


Eva: Lebensfreude, Sinnlichkeit, Leichtigkeit, Verspieltheit, Lust… Ich genieße es zutiefst, Kontrolle abzugeben und mich in die Führung eines Mannes heineinschmelzen zu lassen. Dieser Tanz zwischen maskulin und feminin ist für mich das Schönste, Erfüllendste und Erotischste auf der Welt. Mein Körper vibriert dann vor Lebendigkeit - nicht nur beim Tango auf der Tanzfläche. Und genau dafür bin ich hier.


Wie nimmst du die Beziehung zu deinem Körper wahr, und wie hat sich diese Beziehung im Laufe der Zeit entwickelt?


Eva: Ich habe meinen Körper früher mit strengen Routinen und Diäten getriezt. Ein Sixpack und die Fähigkeit, 10 Klimmzüge machen zu können waren eins meiner Ziele. Mein Körper war damals eher mein Feind, den es zu bezwingen galt. Heute ist er mein Kompass, mein Tempel, mein intimes Zuhause. Mein Schoßraum sagt mir im Bruchteil einer Sekunde, was für mich stimmig ist und was nicht. Und ich spüre und genieße so unendlich viel mehr als früher - nicht nur beim Sex.


Auf welche Weise bringst du weibliche Aspekte in deine berufliche Tätigkeitein?


Eva: Ich bringe keine weiblichen Aspekte ein, denn ich bin voll und ganz Weib und das lebe ich in jedem Bereich. Meine Weiblichkeit ist also meine Quelle, aus der heraus mein Wirken mit den Frauen fließt - und die Frauen finden zu mir, weil ich diese Weiblichkeit verkörpere, anstatt rein rational darüber zu sprechen. Ich lebe mein Wirken, es ist mein Auftrag und mein eigener Weg und daher untrennbar mit mir verbunden.


Wie siehst Du Dich selbst als Frau in Bezug auf Deine Weiblichkeit?


Eva: Ich liebe und lebe meine feminine Natur. Ich bin tief im Frieden mit dem Maskulinen, was mir ermöglicht, tief im Frieden mit mir selbst zu sein. Ich bin mir meiner femininen Schätze bewusst und mein femininer Selbstwert ist ebenso entwickelt wie die Stärke meiner inneren Kaiserin. Dieser Selbstwert spiegelt sich im Außen wieder - ich empfange jeden Tag die vielen Geschenke des Maskulinen, nicht nur in meiner Beziehung. Mit 50 fühle ich mich begehrter als je zuvor.