Sicher hast Du auch schon einmal bemerkt, wie ruhig Du wirst und wie Dein Herzschlag gleichmäßig wird, wenn Du einen geliebten Menschen in den Arm nimmst.

In einem anderen Beispiel hast du vielleicht schon einmal einen Raum betreten, sei es in der Arbeit oder daheim, und direkt bemerkt, dass die Stimmung "komisch" ist oder "dicke Luft" herrscht.

Die Herzkohärenz und ihre Wirkung

Dieses Spüren der vorherrschenden Stimmung wird durch die elektromagnetischen Wellen unserer Herznervenzellen verursacht.

Je nach Stimmung verändert sich deren Wellenform:

sind wir verärgert, frustriert oder gestresst, sind die Wellen unrhythmisch und weniger gleichmäßig "wellenförmig".

Empfinden wir dagegen Liebe, Dankbarkeit oder eine emotionale Ausgeglichenheit, werden die Wellen gleichmäßiger. Diese Gleichmäßigkeit der "Herzwellen" wird Herzkohärenz genannt.

Unsere Herznervenzellen können nicht nur elektromagnetische Wellen aussenden sondern auch empfangen. Aus diesem Grund sind wir in der Lage die Stimmung von anderen Menschen zu erspüren.

Unsere Emotionen bleiben nicht unbemerkt

Aus dieser Feststellung können wir uns vorstellen, welche Auswirkungen unsere Emotionen auf unser Umfeld haben können. So, wie wir mit unserer Freude und Lebendigkeit andere "anstecken" können und sich in der Folge auch ihre Stimmung erhellt, können wir mit unserer Wut, unserem Stress und unserem Frust andere in unserer Umgebung herunterziehen.

Das Heartmath-Institut erforscht seit vielen Jahren den Zustand der Herzkohärenz und deren Wirkungsweisen. In einem ihrer Experimente konnte über EKG-Messungen nachgewiesen werden, wie sehr sich Individuen mittels elektromagnetischer Wellen gegenseitig beeinflussen können.

In dem Experiment bekam ein Junge die Aufgabe seinem Hund, ohne ihn zu berühren oder anzusprechen, Liebe und Zuwendung über sein Herz zu senden. Die Messungen haben dann gezeigt, dass sich der Herzschlag sowohl des Jungen als auch der des Hundes veränderte und zunehmend ausbalancierte.¹ Dieser Effekt wurde in zahlreichen weiteren Experimenten auch zwischen mehreren Menschen nachgewiesen.

Dieses Wissen können wir in zweierlei Hinsicht positiv für uns und andere nutzen:

Zum einen ermöglicht es uns bewusst wahrzunehmen, wie die Person gegenüber gerade gestimmt ist und entsprechend unsere Kommunikation anzupassen, um sie besser zu erreichen, behutsam mit ihr umzugehen oder ggf. auch Grenzen zu ziehen.

Unsere Emotionen liegen in unserer Verantwortung

Zum anderen zeigt es auch die Verantwortung, die wir für unsere eigenen Emotionen haben. Wir sollten uns zu jeder Zeit bewusst sein, wie wir uns fühlen und was wir unserem Gegenüber, den Menschen in unserem Umfeld, senden. Denn unsere Emotionen haben direkte Auswirkungen auf sie und damit auf unsere Zusammenarbeit und unser Zusammenleben miteinander.

Der bewusste Umgang mit unseren Emotionen hat daher nicht nur einen positiven Einfluss auf unser eigenes Wohlbefinden, sondern wirkt sich auch direkt in unserem Umfeld aus.

¹ https://www.heartmath.com/inspire-a-change-of-heart/